- Welches Empowerment-Training hast Du besucht?
Es war das ISL-Projekt „Partizipation durch Empowerment“: es fand an 4 ganzen Wochenenden in Erfurt statt.
- Warum hast Du an einem Empowerment-Training teilgenommen?
Eine frühere Kollegin hatte mir das Training empfohlen. Das Thema war neu für mich, aber es reizte mich, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und andere Blickwinkel kennenzulernen, es war eine gute Entscheidung!
- Mein Herz schlägt für Empowerment, weil…
…ich finde, dass Menschen mit Behinderung lauter werden müssen in der Gesellschaft. Um Dinge zu verbessern in der Gesellschaft fehlen einfach noch oft die Leute. Weit verbreitet in der Gesellschaft ist immer noch die Ansicht, dass behinderte Menschen nur zuhause sitzen. In der Stadt Berlin ist es im Vergleich zu sehr ländlichen Regionen zum Glück schon etwas anders.
- Wie hat sich dein Alltag verändert durch das Empowerment-Training?
Ich gehe seitdem offener mit meiner eigenen Behinderung um. Denn oftmals gibt’s ja eine Hemmschwelle, wenn man auf andere Menschen trifft. Heute gehe ich einfach locker auf Menschen zu und mache auch mal Witze über meine Behinderung, das muss auch mal sein. Eigentlich schade, dass es so wenige Comedians mit Behinderung gibt.
Auch im Familien – und Freundeskreis hat sich etwas verändert: Ich konfrontiere meine Mitmenschen öfter mit einer Behinderung, sage direkt, was mir wichtig ist, um den eigenen Standpunkt vorzubringen und mich durchzusetzen.
- Mein schönster / größter Erfolg durch das Empowerment:
Ich denke, das Empowerment-Training gab mir einen Schubs dafür, meine Bewerbung für eine Stelle im Auswärtigen Amt anzutreten. Durch das Training habe ich nämlich gelernt, mit meiner Behinderung umzugehen und mich dadurch auch anders präsentiert im Bewerbungsprozess. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo ich sehr sehr zufrieden mit meinem Leben bin, auch wenn mein Job jetzt bedeutet, dass ich getrennt von meiner Familie bin.
- Mit Empowerment und Empowerment-Trainings werden oft folgende Sätze verbunden, welche treffen auf Deine Erfahrungen zu?
- Bewusstsein für die eigene unveräußerliche Würde entwickeln
- Entwicklung von vielfältigen Kompetenzen
- Keine Ehrfurcht vor „künstlichen“ Autoritäten haben
- Probleme als Herausforderungen begreifen
- Sich selbst treu bleiben – Selbstvertrauen entwickeln
Diesen fünf Aussagen kann ich zustimmen!