Diese vorgeschlagenen Übungen dienen zum Einen den Teilnehmer*innen als eine Möglichkeit, inhaltlich und emotional mit dem Training/ der Veranstaltung abzuschließen. Zum Anderen dienen sie der Reflektion und geben den Trainer*innen Rückmeldung zu den Inhalten und der Ausgestaltung des Trainings. Jede und jeder soll Raum und Zeit haben, für sich selbst festzulegen, was sie/er aus der Veranstaltung mitnimmt, was sie/er lieber zurücklassen möchte und wem sie/er vielleicht noch etwas mit auf den Weg geben möchte.
 

Abschlussübungen, um Feedback zu geben/zu erhalten:
Die klassische Abschlussrunde
Bei dieser klassischen Variante sitzen alle Teilnehmer*nnen sowie die Trainer*innen im Kreis. Jede Person hat nun die Gelegenheit, Rückmeldung zu allem zu geben, was ihr/ihm am Herzen liegt (z.B. zum Inhalt des Seminars, zur Gruppe, zu den Trainer*innen, zu dem, was man aus der Veranstaltung mit nach Hause nimmt). Auch die TrainerInnen haben hier die Gelegenheit, noch ein paar abschließende Worte an die Gruppe zu richten.

Etwas, das bleibt…
Um an das Erreichte des Trainings und die schönen Erlebnisse und Kontakte zurückzudenken, verteilen die Trainer*innen zum Beispiel an jede einzelne Person Sonnenblumensamen und richten abschließende Worte an die Gruppe

Wir packen deinen Koffer / oder Feedback-Plakate
Jede/r Teilnehmer*in erhält einen kleinen Koffer (zum Beispiel gebastelt aus Papier), den die Teilnehmer*innen gegenseitig mit guten Wünschen oder Komplimenten füllen und diese der Person mit auf den Weg geben. Diese Übung muss nicht zwangsläufig ausgesprochen durchgeführt werden. Sie lässt sich auch durchaus anonym durchführen, indem nicht gesprochen sondern nur geschrieben und dann die Zettelchen in die Koffer verteilt werden.
Jede/r Teilnehmer*in erhält ein leeres Plakat (Flipchartpapier), auf das sie/er groß den eigenen Namen schreibt (Die Gestaltung und Platzierung bleibt den Teilnehmer*innen überlassen – es muss aber noch genügend Platz auf dem Plakat übrig bleiben).
Dann werden die Plakate auf dem Boden/ oder auf zusammengestellte Tische des Raumes verteilt und alle bekommen die Gelegenheit, auf den Plakaten der anderen Teilnehmer*innen Botschaften zu hinterlassen (je nach Wunsch anonym oder mit Namen). Die Teilnehmer*innen können dabei auf so vielen Plakaten Nachrichten hinterlassen, wie sie wollen; auch die Reihenfolge bleibt ihnen überlassen.
Eine einleitende Frage zu dieser Übung könnte lauten: ‚Was wollt ihr der jeweils anderen Person mitgeben, nachdem ihr X Tage miteinander verbracht und euch besser kennengelernt habt?‘
 
Geschaffene Verbindungen
Die Trainer*innen haben ein ganz langes Seil dabei, das sie durch die im Kreis sitzenden Teilnehmer*innen weben. Kreuz und quer entsteht ein Bild der Vernetzung bis letztlich jede/r Teilnehmer*in das Seil in der Hand hält. Dies ist eine gute Gelegenheit die Vernetzung und das Miteinander des abgeschlossenen Seminars zu spüren und die Trainer*innen richten abschließende und motivierende Worte an die Gruppe.
 
Abschlussübungen, um zu reflektieren
Ein Brief an mich
Auch hier handelt es sich um einen Klassiker der Abschlussübungen: Jede/r Teilnehmer*in bekommt einen Stift, ein Blatt Papier und ein Kuvert. Anschließend werden sie mit folgernder Aufforderung in die Übung geschickt: ‚Sucht euch (einzeln) einen ruhigen gemütlichen Ort und verfasst einen Brief an euer ICH in einigen Monaten. Was willst du bis dahin getan haben? Was hat dich im Empowerment-Training stark gemacht und auf was bist du stolz? Was hast du dir in diesem Seminar vorgenommen? Was möchtest du ausprobiert haben? Gebt den Brief anschließend in das Kuvert, klebt es zu und beschriftet es mit eurer Adresse. Die Trainer*innen werden dir den Brief dann in einigen Monaten per Post zusenden.‘
Diese Idee eignet sich auch besonders, wenn zwischen den Einheiten des Trainings mehrere Wochen oder eine Sommerpause liegen. Die Trainer*innen verschicken die Umschläge dann rechtzeitig vor der abschließenden Trainingseinheit und können die Thematik aufgreifen und auffangen, was dieser Brief bei den einzelnen Teilnehmer*innen ausgelöst hat.
 
Stimmungsbarometer
Ein Stimmungsbarometer kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Seminar verwendet werden – so kann es bereits am Anfang gemacht werden um einzuführen und die Veränderungen im Lauf des Seminars zu dokumentieren. Am Ende eines Seminars eignet es sich zur persönlichen und zur Gruppenreflexion – je nachdem, wie es angelegt wird. Die einfachste Variante ist ein horizontaler Pfeil, der den zeitlichen Verlauf des Seminars abbildet und einem vertikalen Pfeil, der die Stimmung abbildet (je höher, desto besser fühlt man sich) und an dem die Teilnehmer*innen markieren, wie sie sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Seminar gefühlt haben. Hier kann jede Person ihr eigenes Barometer haben oder aber es gibt ein großes Gruppenbarometer, in das sich jede/r mit dem eigenen Namen/ Klebepunkt / Symbol einträgt.
Eine weitere Möglichkeit ist es, einen großen Kreis auf ein Plakat zu zeichnen, den Kreismittelpunkt zu markieren und eine Linie von oben zum Mittelpunkt zu ziehen (siehe Abb. 1). Anschließend zeichnet man zwei (verschiedenfarbige) Pfeile ein – einen von oben zur Mitte und einen nach rechts. Jede/r Teilnehmer*in sucht sich ein Symbol aus und zeichnet es auf ein Stück Papier (ca. 5×5 cm groß). Die Aufgabe kann nun lauten: ‚Legt euer Symbol dorthin, wo ihr euch gerade befindet – je weiter in Richtung Kreismitte, desto stärker fühlt ihr euch der Gruppe zugehörig, je weiter fortgeschritten auf der ‚Uhr‘, desto besser fühlt ihr euch gestärkt und euren Aufgaben gewachsen.‘
So fragt man sehr einfach zwei Dinge gleichzeitig ab und hat einen guten Überblick darüber, wo sich die Gruppe und die einzelnen Teilnehmer*innen gerade befinden.
Wenn man die Teilnehmer*innen nach jeder Einheit (oder nach jedem halben oder ganzen Tag) anweist, das Symbol neu zu positionieren – und das jeweils neue Bild fotografiert, hat man am Ende des Seminars eine tolle Möglichkeit, das Seminar und die Stimmung revuepassieren zu lassen.
 

 
Rucksack und Mülltonne
Man zeichnet auf ein Plakat einen großen Rucksack und auf ein Plakat eine große Mülltonne. In den Rucksack können die Teilnehmer*innen nun alles schreiben, was sie auf diesem Seminar hilfreich fanden und was sie gerne mit nach Hause nehmen möchten. In die Mülltonne schreiben sie alles, was sie lieber zurücklassen möchten und was für sie nicht hilfreich, sondern eher hinderlich war.
Variante: Statt eine Mülltonne aufzuzeichnen kann man auch eine echte Mülltonne bzw. einen Mülleimer verwenden und die Teilnehmer*innen schreiben alles auf Moderationskärtchen. Die positiven kommen auf die Flipchart mit dem Rucksack, die negativen werden gleich entsorgt.
 
Phantasie-Reise durch das Seminar
Auch ein ewiger Klassiker ist die Phantasie-Reise durch das Seminar. Dafür setzen sich die Teilnehmer*innen bequem hin und schließen die Augen. Der/ die Trainer*in lässt nun das Seminar Revue passieren, indem die Teilnehmer*innen daran erinnert werden, wie es war, als alle angekommen sind, wie sie sich vielleicht kennengelernt haben, welche Übungen gemacht wurden, welche schwierigen/lustigen/interessanten Situationen oder Diskussionen es gab, usw.
Auch diese Übung eignet sich sehr gut als Einleitung zu einer Einzelreflexion.
 
Abschluss mit Bildern und Gegenständen
Natürlich ist es auch möglich, Bilder, Karten oder Gegenstände (von einer Blume über eine Batterie bis zum Stift darf alles dabei sein) für eine Abschlussübung zu verwenden – entweder für Feedback oder auch zur Reflexion: Jede/r sucht sich eine Karte oder einen Gegenstand aus, die das Seminar für sie/ihn am besten repräsentiert.

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